Das Projekt
Rund um die nukleare Teilhabe, insbesondere die Stationierung US-amerikanischer Kernwaffen in Deutschland, gibt es wiederkehrend intensive politische Diskussionen. Die letzte Runde hat in 2020 im Rahmen der Debatte um ein Nachfolgemodell für das Kampfflugzeug Tornado begonnen. Problematisch bei diesen Debatten sind oft drei Punkte: Fundiertes Wissen ist auf einen sehr kleinen Kreis von Expert*innen beschränkt, insbesondere technische Informationen fehlen oft in der Debatte, und viele wichtige Informationen unterstehen der Geheimhaltung.
Diese Webseite soll einen Beitrag leisten, mit dem an einer Stelle technische, historische, rechtliche und politische Informationen gebündelt zur Verfügung gestellt werden. Sie soll einerseits Expert*innen und Entscheidungsträger*innen als Nachschlagewerk dienen, gleichzeitig aber auch Faktenwissen zur nuklearen Teilhabe bereitstellen.
Entstanden ist die Webseite als Kooperationsprojekt zwischen dem Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik und dem Referat Außen- und Sicherheitspolitik der Heinrich-Böll-Stiftung. Idee, Gestaltung und Umsetzung erfolgte gemeinsam durch die Projektbeteiligten Moritz Kütt, Giorgio Franceschini und Milena Grünewald. Für die inhaltlichen Texte zur Stationierung in Deutschland war Moritz Kütt maßgeblicher Autor. Die erstmalige Veröffentlichung erfolgte im Frühjahr 2021.
Das IFSH
Das Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg besteht seit Juni 1971. Es gehört zu den führenden Friedensforschungsinstituten in Deutschland und wird von der Freien und Hansestadt Hamburg finanziert. Das IFSH erforscht die Bedingungen von Frieden und Sicherheit in Deutschland, Europa und darüber hinaus. Unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler suchen Antworten aus ganz unterschiedlichen Perspektiven und Fachdisziplinen, die sozial- und naturwissenschaftliche Forschungskompetenz miteinander verbinden. Das IFSH vermittelt seine wissenschaftliche Expertise und Forschungsergebnisse in Politik und Gesellschaft, darunter an die Bundesregierung, an Abgeordnete in den Fachausschüssen des Bundestages und an internationale Organisationen. Die nukleare Teilhabe ist seit vielen Jahren ein zentrales Forschungsthema.
Die Heinrich-Böll-Stiftung
Die Heinrich-Böll-Stiftung mit Sitz in Berlin ist eine politische Stiftung und steht der Partei Bündnis 90/Die Grünen nahe.
Die Stiftung versteht sich als Agentur für grüne Ideen und Projekte, als reformpolitische Zukunftswerkstatt und internationales Netzwerk mit Partnerprojekten in rund 60 Ländern. Ihre vorrangige Aufgabe ist die politische Bildung im In- und Ausland zur Förderung der demokratischen Willensbildung, des gesellschaftspolitischen Engagements und der Völkerverständigung. Dabei orientiert sie sich an den politischen Grundwerten Ökologie, Demokratie, Solidarität und Gewaltfreiheit.
Das Team
Moritz Kütt arbeitet seit August 2019 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsbereich „Rüstungskontrolle und Neue Technologien“ des IFSH. Er ist Physiker (Promotion) und Politikwissenschafter (BA) und hat 2016 an der TU Darmstadt mit einer Arbeit zur Rolle von Open Source Software zur Vertrauensbildung in der nuklearen Rüstungskontrolle promoviert. Vor seiner Zeit in Hamburg war er Postdoctoral Research Associate am Program on Science and Global Security der Princeton University. Sein Forschungsschwerpunkt liegt in der Entwicklung neuer Ansätze und innovativer Technologien für die Verifikation nuklearer Rüstungskontrolle, Nichtverbreitung und der Abrüstung von Kernwaffen. Aktuell befasst er sich mit der Verifikation des kürzlich verhandelten Atomwaffenverbotsvertrages, sowie der Möglichkeit neuer vertrauensbildender Maßnahmen im europäischen Rüstungskontrollkontext.
Giorgio Franceschini ist Referent für Außen- und Sicherheitspolitik der Heinrich-Böll-Stiftung. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die aktuellen Herausforderungen der deutschen und europäischen Außen- und Sicherheitspolitik, insbesondere im Bereich der Rüstungskontrolle, der Digitalisierung und neuer disruptiver Technologien. Bevor er im November 2017 zur Böll-Stiftung wechselte, war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens-und Konfliktforschung und der TU Darmstadt sowie Vorsitzender des EU Non-Proliferation and Disarmament Consortium.
Milena Grünewald ist Projektbearbeiterin im Referat Außen- und Sicherheitspolitik der Heinrich-Böll-Stiftung.