Geschichte

Amerikanische Kernwaffen sind in Westdeutschland seit nahezu 70 Jahren stationiert. Auch in der Deutschen Demokratischen Republik waren sowjetische Nuklearwaffen stationiert. Es wird vermutet, dass diese Stationierung ebenfalls Ende der 50er Jahre begann. Die in Deutschland stationierten Kernwaffen umfassten viele unterschiedliche Typen. Freifallbomben für den Transport mit Flugzeugen waren die wichtigsten luftgestützten Systeme, während nukleare Artilleriegeschosse, nukleare Minen und Nuklearraketen die wichtigsten landgestützten Systeme waren. Die verschiedenen in Deutschland stationierten Raketen konnten sowohl Ziele am Boden als auch in der Luft bekämpfen.

Die folgende Karte verdeutlicht, an wie vielen verschiedenen Standorten in Deutschland in der Vergangenheit Kernwaffen stationiert waren. Einige dieser Standorte sind hervorgehoben und unten beispielhaft näher beschrieben:

Kernwaffenstationierung in der Vergangenheit
Ramstein Air Base
US AIR FORCE – Ramstein Air Base

Auf diesem amerikanischen Luftwaffenstützpunkt waren bis etwa 2007 Kernwaffen stationiert. Der Flughafen ist heute weiterhin aktiv. Es ist wahrscheinlich, dass Ramstein auch heute noch als logistisches Drehkreuz für US-Atombomben genutzt wird, und etwa Flugzeuge mit B61-Bomben, die in den USA gewartet oder modernisiert werden, auf dem Weg von und nach Büchel hier zwischenlanden. Ramstein besitzt noch 44 spezielle Lagertresore für Freifallbomben.

Munitionslager Münster (Hessen)
Munitionslager Münster (Hessen)

Viele Munitionslager in Westdeutschland waren dem Munitionslager bei Münster (Hessen) sehr ähnlich. Auf dem Bild deutlich zu sehen sind Bunkeranlagen, die bis heute dort existieren. In diesen Munitionslagern wurden unter anderem nukleare Artilleriegeschosse und Atomminen gelagert. Sie konnten auch die “Davy Crockett” beherbergen, eine kleine Kernwaffe, welche von Soldaten zu Fuß bewegt und über eine kleine Abschussvorrichtung abgefeuert werden konnte.

Nike-Feuerstellung Oedingen
Nike-Feuerstellung Oedingen
Drei aufgerichtete Nike-Hercules-Raketen im Startbereich der 1. Batterie des Flugabwehrraketenbataillons 22, 1980

Nike-Herkules Raketen waren nuklearbestückte Flugabwehrraketen. Nach dem Start konnten die Nuklearsprengköpfe gezündet werden und so feindliche Flugzeuge im Anflug stoppen. Sie waren entlang der westlichen Grenze Deutschlands von 1959 an stationiert. Die Stellungen bestanden immer aus einer Feuerleitstelle mit Radareinrichtungen und zugehörigen Abschussanlagen. Die im Bild befindlichen Personen verdeutlichen die enorme Größe dieser Raketen.

Heidekaserne Halle
Heidekaserne Halle
Heidekaserne Halle

Die Kaserne in Halle (“Heide-Süd”) wurde von der sowjetischen Armee als Lagerort für Kernsprengköpfe und Raketeneinheiten genutzt. Ohne offizielle Information an die DDR hat die Sowjetunion die Waffen stationiert, und Ende der 80er Jahre wieder abgezogen.

Sonderwaffenlager Finsterwalde
Sonderwaffenlager, Lausitzflugplatz Finsterwalde/Schacksdorf

In der Nähe des Flugplatzes Finsterwalde befand sich ein Sonderwaffenlager, in dem Kernwaffen für die auf dem Flugplatz stationierten Jagdbomber aufbewahrt wurden. Der Bunker ist heute noch vorhanden.